Der Kammerwinkel (Angulus iridocornealis) ist kein Organ, sondern eine anatomische Struktur, welche Hornhaut (Cornea) und Iris in der vorderen Augenkammer bilden. Hier treffen Hornhaut, Sklera und Ziliarmuskel aufeinander. Ebenfalls ist hier das Trabekel zu finden, durch welches das Kammerwasser aus der Augenkamer abfließt. Kommt es durch krankhafte Veränderungen des Kammerwinkels zu Abflussstörungen, kann der Augeninnendruck ansteigen und es kann in der Folge zur Ausbildung eines Glaukoms kommen.

Die Öffnung des Kammerwinkels ist von erheblicher klinischer Bedeutung. So führt z. B. ein enger Kammerwinkel häufig zu einem erhöhten Risiko, was die Ausbildung eines akuten Glaukomanfalls oder eines chronischen Engwinkelglaukoms angeht. Bei einem so genannten offenen bis hin zu einem sehr weiten Kammerwinkel (>20–45°) ist ein Verschluss eher unwahrscheinlich bis unmöglich.