Blepharoptosis (verkürzt Ptosis (gr. πτῶσις [Ptosis] „Fall, Senkung“)) bezeichnet das vollständige oder auch teilweise Herabhängen eines oder beider oberen Augenlider. Während die Ptosis nur ein Symptom einer zugrundeliegenden Erkrankung ist, können die Ursachen mannigfaltig sein:

  • Ptosis congenita: Die angeborene Ptosis ist häufig durch eine Fehlbildung oder fehlende Ausbildung des für das Heben des oberen Augenlids zuständigen Muskels, des M. levator palpebrae superioris bedingt. Dies ist erblich bedingt und meist einseitig angelegt. Ein Hämangiom des Oberlids sowie das Marcus-Gunn-Syndrom geht ebenso mit einer angeborenen Ptosis einher.
  • Levator-Schädigung: Eine Schädigung des M. levator palpebrae superioris oder seiner zarten Endsehne kann durch Trauma oder durch altersbedingte Verwachsung entstehen und führt zu einem Herabhängen des oberen Augenlids.
  • Ptosis paralytica: Ptosis durch eine Schädigung des für den Levator zuständigen Nerven (Nervus oculomotorius). Da dieser Hirnnerv zudem weitere vier von insgesamt sechs äußeren Augenmuskeln motorisch innerviert, ist in diesem Fall meist auch ein Lähmungsschielen feststellbar.
  • Ptosis sympathica: Die durch Schädigung des Kopfsympathikus bedingte Ptosis ist meist nur gering- bis mittelgradig, da der Levator noch funktionstüchtig ist. Sie beruht auf dem Ausfall des M. tarsalis. Dabei handelt es sich um in das Lid eingelagerte glatte Muskulatur, die das Augenlid vertikal zusammenrafft. Eine Sympathikusschädigung führt auch zu weiteren Ausfällen am Auge, dem sogenannten Horner-Syndrom.
  • Ptosis bei Muskelerkrankungen: Bei Erkrankungen der gesamten Muskulatur (z.B. Myasthenia gravis) kann auch der Levator betroffen sein.
  • Ptosis toxica: Ptosis infolge einer Vergiftung mit einem starken Neurotoxin, etwa nach einem Schlangenbiss.