Morbus Coats ist eine seltene angeborene Augenkrankheit mit sichtbaren Erweiterungen und Veränderungen (Teleangiektasien) der Netzhautgefäße. Auf 100.000 Menschen kommen weniger als 10 Erkrankungsfälle, meist bei Knaben und jungen Männern im ersten oder zweiten Lebensjahrzehnt (69 % männliche, 31 % weibliche Erkrankte). In 90 % der Erkrankungsfälle ist ein Auge betroffen.

Die Blutgefäße der Netzhaut sind dabei erweitert und undicht, sodass Blut und lipidhaltige flüssige Absonderungen (Exsudate) in und unter die Netzhaut und ihre tieferen Schichten eindringen können. Dadurch entsteht ein Netzhautödem, welches sich durch eine weißlich-graue Pupillenfärbung (Leukokorie) bemerkbar macht. Unbehandelt kommt es infolge des Exsudats zu einer fortschreitenden entzündlichen Netzhautablösung und irreversiblen Schäden mit einer Verschlechterung der Sehfähigkeit, nicht selten bis zur Erblindung des betroffenen Auges. Der Grund für die ursächlichen Gefäßveränderungen ist nicht bekannt.

Eine Behandlungsoption besteht in der Verödung der Gefäße durch Kältebehandlung (Kryotherapie) oder in einer Abriegelung der retinalen Ablösungsgrenzen mittels Lasertherapie, was die vollständige Erblindung in vielen Fällen verhindern oder zumindest deutlich hinauszögern kann.

In Ausnahmefällen kann die Entfernung des betroffenen Auges notwendig werden.