Eine Gelbsucht (Ikterus) ist häufige Begleiterscheinung und Symptom einer Störung des Bilirubinstoffwechsels. Der Ikterus ist keine eigenständige Krankheit. Im Volksmund wird die Gelbsucht häufig mit einer Virushepatitis oder einem entzündlichen Geschehen an der Leber gleichgesetzt, was aber nicht korrekt ist. Dem Ikterus liegt vielmehr eine Störung im Bilirubinstoffwechsel zugrunde, die ganz verschiedene Ursachen haben kann. Da die Leber eine zentrale Rolle im Bilirubin-Stoffwechsel spielt, kann man abhängig von der Lokalisation der Störung folgende Ursachen des Ikterus unterscheiden:
- prähepatischer/hematolytischer Ikterus (mit Ursache „vor der Leber“, in der Regel ein erhöhter Anfall von Bilirubin durch Hämolyse – z.B. bei Blutgruppenunverträglichkeiten)
- intrahepatischer (aufgrund einer Leberschädigung oder Leber-Funktionsstörung, zB. Virushepatitis)
- posthepatischer (Störung im der Leber nachgeschalteten Gallengangsystem, in der Regel eine Störung des Galleabflusses – am häufigsten Gallensteine, die im Ausführungsgang steckenbleiben und ihn verlegen. Aber auch Tumoren – ausgehend von Bauchspeicheldrüse, Gallenblase, Gallengängen oder dem Zwölffingerdarm – können zu plötzlichen Verschlüssen des Ausführungsganges und damit zu einem Verschlussikterus führen.)
Ein Ikterus besteht in einer Gelbfärbung von Haut, Schleimhäuten sowie der Bindehaut des Auges.