Das menschliche Auge ist ein hochentwickeltes Sinnesorgan, welches Lichtreize aufnimmt und diese zur Verarbeitung an das Hirn weiterleitet. Es ist in seiner heutigen Form Ergebnis eines Entwicklungsweges, der mindestens 500 Millionen Jahre zurückreicht. Seine Funktionsweise ähnelt der eines Fotoapparates.
Entsprechend der optischen Gesetze ensteht auf der Netzhaut (oder Retina) ein seitenverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Bild. Die Lichtreize werden von den Sinneszellen der Retina, den Stäbchen (Helligkeit) und Zapfen (Farbsehen), registriert und über die Sehbahn zum Sehzentrum des Gehirns weitergeleitet, wo die Verarbeitung erfolgt. Anschließend nehmen andere Hirnareale Bezug auf diese Informationen und formen daraus das Umgebungsbild.
Für den Menschen besitzt der Sehsinn herausragende Bedeutung. Kein anderes Sinnesorgan vermittelt uns so viele Informationen über die Umwelt wie das Auge. Über 40 Prozent der Leitungswege unseres zentralen Nervensystems arbeiten für den Sehsinn. Das unterstreicht seine Bedeutung als Leitsinn für uns.
Aber dieses komplexe Gefüge ist auch anfällig für Störungen. Fehlsichtigkeiten und Erkrankungen können unser Sehvermögen, unsere Wahrnehmung und damit unsere Orientierung erheblich beeinträchtigen und einschränken.