Das räumliche oder 3D-Sehen des Menschen ist ein evolutionärer Vorteil, der eng mit der Gehirnentwicklung der höheren Säugetiere zusammenhängt.
Durch die Anordnung der Augen in einer Ebene bei gleicher Blickrichtung ergeben sich für jedes Auge leicht unterschiedliche Bilder, die bis zu einer Distanz von 40 m vom Objekt aufgelöst und in Tiefeninformationen umgewandelt werden können.
Dabei handelt es sich um eine Rechenleistung des Sehzentrums im Gehirn, das aus den wahrgenommenen Winkeldifferenzen die räumliche Staffelung der Objekte ermitteln kann. Durch das dreidimensionale Sehen lassen sich Raumstrukturen erfassen, was wiederum Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung hat.
Der ‚Nachteil‘ dieser Augenanordnung besteht in einem gegenüber anderen Spezies reduzierten Gesichtsfeld, das die hinter der Augenebene liegenden Bereiche nicht umfasst. Andere Spezies, z.B. Nagetiere gleichen dies aus, indem ihre Augen seitwärts am Kopf angeordnet sind, um eine Rundumsicht zum Schutz vor Fressfeinden zu erreichen. Dieser Vorteil geht wiederum auf Kosten der Fähigkeit zum räumlichen Sehen.