Verletzungen der Netzhaut erweisen sich regelmäßig als besonders ernsthaft, da sie das Gewebe betreffen, das für die Aufnahme und Weiterletung der optischen Reize ans Gehirn verantwortlich ist. Schädigungen der Netzhaut haben dauerhafte Sehschäden in Form von Gesichtsfeldausfällen bis hin zur kompletten Erblindung zur Folge.
Verletzungen sind möglich als Perforationen durch eindringende Fremdkörper, als Rupturen (Reißen) bei schweren Schädel-Hirn-Traumata sowie als Verbrennungen. Letztere Gefahr besteht z.B. beim ungeschützten Blick in die Sonne und wird noch verstärkt, wenn dabei Hilfsmittel wie Fernrohre oder Feldstecher benutzt werden. Die im Brennpunkt des Strahlenweges gesammelte Sonnenenergie verbrennt in dem Fall die Netzhaut.
Eine neue Gefahr ergibt sich aus der Verwendung von leistungsstarken blauen und weißen Leuchtdioden in technischen Geräten. So hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vor schädigendenden Auswirkungen gewarnt, wenn derartiges Licht die ungeschützten Augen trifft. Hier sind es weniger Verbrennungseffekte, sondern die Anregung von Molekülen im Auge durch das kurzwellige LED-Licht, das zur Bildung von chemisch aktiven Verbindungen führt, die die Netzhaut schädigen können.