Die in zentralen Bereichen der Netzhaut liegenden so genannten Zapfen sind spezialisierte Sinneszellen innerhalb des menschlichen Auges. Auch bei ihnen handelt es sich um Fortsätze von Ganglien, die allerdings kürzer als die Stäbchen ausfallen und bereits in der Netzhaut enden. Es handelt sich dabei um Fotorezeptoren, die dem Farbsehen (Photopisches Sehen) dienen. Zapfen sind nur bei ausreichender Beleuchtungsstärke aktiv, da sie deutlich weniger lichtempfindlich als die Stäbchen sind.

Beim Menschen unterscheidet man drei Zapfentypen:

  • den S-Typ (Blaurezeptor)
  • M-Typ (Grünrezeptor)
  • L-Typ (Rotrezeptor)

Die Netzhaut des Menschen verfügt über etwa 6 Millionen Zapfen. Der Anteil der blauempfindlichen Zapfen beträgt bei nahezu allen Menschen zwölf Prozent, das Verhältnis der Rot- und Grünzapfen variiert dagegen individuell sehr stark. Deshalb ergeben sich in diesen Bereichen des Spektrums sehr leicht unterschiedliche Farbwahrnehmungen.

Die überwiegende Aktivierung bestimmter Zapfentypen führt zur Wahrnehmung entsprechender Farbtöne, eine ausgeglichene Reizung aller Zapfentypen ergibt dagegen die Eindrücke (Dunkel-)Grau bis Weiß. Bei einer übermäßigen Beleuchtungsstärke – in einzelnen Stellen als Glanz oder im gesamten Gesichtsfeld – sind die Zapfen überreizt und es tritt eine Blendung ein. Da die Stäbchen in Bezug auf die Helligkeit viel empfindlicher sind, tritt bei diesen schon bei viel geringeren Lichtintensitäten eine Sättigung ein, weshalb sie im hellen Tageslicht nicht zum Seheindruck beitragen.