Als Blinder Fleck wird die Stelle der Retina bezeichnet, an der die Papille des Sehnervs (Sehnervenkopf) endet. Da sich auf ihr keine Lichtrezeptoren befinden, ergibt sich für diese Gesichtsfeldregion ein „Blinder Fleck“ mit einem absoluten Gesichtsfeldausfall. Der Blinde Fleck existiert auf der Netzhaut, weil die Fasern der Sehnerven auf der Seite des Augeninneren an den Sehzellen ansetzen, ein Stück weit im Inneren des Auges verlaufen und dann an einer Stelle (in der Papille) gebündelt aus dem Auge austreten.

Die Papille befindet sich anatomisch um etwa 15° nasenwärts von der Fovea centralis des Gelben Flecks verschoben, die Lokalisation des Blinden Flecks im Gesichtsfeld erfolgt jedoch zirka 15° schläfenwärts. Das ergibt sich aus den optischen Gesetzen des Strahlengangs im Auge.

Normalerweise wird der Blinde Fleck nicht bemerkt, weil er durch die Wahrnehmungen der umgebenden Gesichtsfeldbereiche überdeckt wird. Außerdem ist das jeweils andere Auge, dessen Blinder Fleck sich nicht an identischer Stelle befindet, in der Lage, den Gesichtsfeldausfall zu kompensieren.